Parzival

Hallo, einige haben es schon kommen sehen, einige haben es im Post zur Umfrage gelesen. Hier ist er  der Post zu Parzival von Wolfram von Eschenbach, verbunden ist die Geschichte sehr mit dem Mythos des Heiligen Grals.

Parzival ist ein Versroman bestehend aus ungefähr 25'000 Versen.
In einem wundervoll erzählten Doppelroman, werden die Aventurien zweier Helden niedergeschrieben.
Die Entwicklung des Titelhelden (Parzival ) vom Unwissenden zum Gralskönig, sowie die gefahrenvollen Aufgaben die der Artusritter Gawan zu bestreiten hat.
Einzuordnen ist die Geschichte in die Artusepik, obwohl für Parzival der Eintritt an die berühmte Tafelrunde mehr ein Zwischenschritt zum Absoluten Ziel dem finden des Grals ist.

Handlung:
In erster Linie geht es um Parzival einen Ritter von erstaunlicher Schönheit unglaublicher Kraft und erstaunlicher Gewandtheit im Umgang mit der Waffe.

Buch I-II
In den ersten zwei Büchern (Parzival wird in modernen Fassungen in 16 Bücher gegliedert)
wird die Geschichte von Parzival's Vater Gahrumet, einem ebenfalls berühmten Ritter, erzählt. Gahrumet zeugte vor Parzival noch einen weiteren nennenswerten Sohn namens Feirefitz, ihm werden wir später noch begegnen. Sein Vater stirbt noch bevor Parzival ihn kennenlernen darf.

 Buch III-V
Parzival wird von seiner Mutter isoliert im Wald aufgezogen, sie möchte ihn von allem bösen in dieser Welt bewahren und verwehrt ihm auch jedmöglichen Kontakt mit aussen. Auf die Aufgaben welche er später als Ritter oder Herrscher bestreiten wird ist er völlig unvorbereitet. Wesshalb er in
der höfischen Welt trotzdem wahrgenommen wurde ist nur auf sein Äusseres zu schliessen. Immer wieder wird seine Schönheit und Kraft erwähnt.
Doch Parival lebte nicht lange in dieser Abgeschiedenheit, als er das erste mal Rittern begegnete und er darauf selber Ritter werden will und an Artus' Hof reiten möchte scheint er für die Mutter verloren.
Als letzte Hoffnung um seine Rückkehr stattet sie ihn mit Narrenkleidung aus, damit er auf Unverständnis und Enttäuschung stösst und ihm das Rittersein vergeht.

Auf seiner Reise durch die Lande passieren Parzival einige Missgeschicke aufgrund seiner mangelden höfischen Ausbildung, beispielsweise beraubt er die erste Frau die er sieht ihres Schmucks und als er die schöne rote Rüstung Ithers (später stellt sich eine Verwandtschaft raus) sieht tötet er diesen kurzerhand und lässt ihn ohne Rüstung und Schwert, entgegen aller ritterlichen Ehren, auf dem Schlachtfeld liegen. Mit seiner neu erworbenen Rüstung fühlt er sich nur auch als Ritter.

Seine eigentliche Ausbildung erfährt er später durch Gurnemanz von Grahaz, dieser macht aus Parzival einen wahrhaften Ritter mit höfischen Verhalten nach allen Tugenden.
Gurnemanz möchte das Parzival seine schöne Tochter heiratet aber dieser reitet vondannen.

Parzival und der Heilige Gral (Buch V-VI)
Den ersten eigentlichen Kontakt mit dem Gral erlebt Parzival mit seinem unbewussten Besuch auf der Gralsburg. Eines Nachts bat er einen Fischer um Unterkunft dieser schlug ihm die Burg vor. Auf ihr lebt der Verfluchte Anfortas, sobald man diesen erlöst wird man selbst zum Gralskönig. Erlöst werden kann er aber nur durch seinen Tod oder durch die Frage "Oheim was wirret dir" der Tod ist ihm verwehrt, da seine Gehilfen ihn immer wider mit der Kraft des Grals am Leben erhalten. Dem unwissenden Parzival waren aber diese Möglichkeiten nicht bewusst er zog weiter ohne das er überhaupt wusste das das die Gralsburg war.

Diese Schmach wurde ihm erst bewusst als er später von Sigune erfährt welche Ehre es ist auf dieser Burg geladen zu sein und was dies bedeutete. Da sie erkannte, dass er nicht fähig gewesen war die einzige mitleidige Frage nach dem Leiden des Gastgebers zu stellen entband sie ihm aller Ehren und verfluchte ihn.

Parzival und die Tafelrunde
Nach diesem Missgeschick kehrt Parzival zur Artusburg zurück, bei welcher er bereits gegen Ither gekämpft hatte. Dort hat man bereits nach dem berüchtigten "roten Ritter" suchen lassen, Artus selbst suchte ihn. Angekommen wurde Parzival mit allen höfischen Ehren an der Tafelrunde aufgenommen. Zur damaligen Zeit der höchste Stand den man als Ritter erreichen konnte.
Ausserdem tritt an dieser Stelle Gawan zum ersten Mal auf, ein Ritter (Neffe von Artus) welcher hier vom Erzähler gelobt wird.

Und genau an dieser Stelle von so hohen Ruhm kommt die hässliche Gralsbotin Cundrie la Surziere um Parzival zu zerstören. Sie verflucht ihn vor der versammelten Bevölkerung der Burg und bezeichnete es als eine Schande, dass er hier aufgenommen würde.
Hier werden einige kritische Worte von Parzival gesprochen er ist eher oberflächlich gläubig und benötigt Gott nur als Sündenbock für sein Versagen.

Trotzdem macht sich Parzival nun doch wieder auf die Suche nach dem Gral und rückt damit etas in den Hintergrund der Geschichte. Die nächsten 8 Bücher handeln von Gawan's Aventurien.

Buch XV-XVI
Auf seiner Suche nach dem Gral trifft Parzival auf einen gewaltigen, mächtigen und einflussreichen Ritter welcher allerdings Heide ist, er glaubt an die römischen Götter. Es kommt zum Kampf zwischen den beiden, beendet wird der Kampf allerdings mit einem Friedensgespräch. In diesem Gespräch führt Parzival den fremden Ritter dazu seine Haube zu lüften, es stellt sich heraus ,dass das Gegenüber sein Bruder Feirefitz ist. Die beiden freuen sich ungemein und beschliessen zusammen weiterzureisen. Später wird auch Feirefitz am Hofe Artus' aufgenommen.

An dieser Stelle kommt die Gralsbotin erneut ins Spiel und nimmt ihren Fluch von Parzival:

"Alles, was im Umkreis der Planeten ist und was ihr Glanz bescheint, ist Dir zu erreichen und zu erwerben bestimmt. Dein Schmerz muss nun vergehen. Nur allein das gierige Ungenügen schließt Dich aus der Gemeinschaft aus, denn der Gral und des Grales Kraft verbieten Dir unaufrichtige Freundschaft. Du hattest Dir in der Jugend die Sorge großgezogen, aber die nahende Freude hat sie um ihre Hoffnung gebracht. Du hast der Seele Ruh’ erstritten und des Lebens Freude in Sorgen erharrt."
Mit dieser frohen Kunde machen sich Parzival und Fairefitz auf zur Gralsburg wo sie gemeinsam Anfortas zu erlösen suchen.
Wie oben bereits erwähnt gelang Parzival dies schlussendlich mit dem doch noch relativ berühmten Satz:

"Oheim was wirret dir"
Und Anfort ward wieder gesund. In einem Ritual wurde der Gral, hier im Buch als Stein beschrieben, durch den Festsaal getragen und füllte dort alle Gefässe mit Getränken und Speisen. Fortan wurde
Parzival als Gralskönig bezeichnet und herrscht nun über weite Länder und besitzt ein riesiges Vermögen.

Schlusswort
Parzival also eine der berühmtesten erhaltenen Geschichten aus dem Mittelalter. Allerdings ist dieses "erhalten" mit einem Mass an Vorsicht zu geniessen, der Text wurde aus annähernd 1000 verschiedenen Textzeugen zusammengestellt davon sind gerade mal 16 vollständig.

Ich hoffe wieder einmal, dass ich euch weiterhelfen konnte und euch der Artikel (diesmal leider nur sehr Textlastig und Informativ) gefallen hat.

Danke und bis zum nächsten Post :-)
Elias Bertsch

Quellen: Textsammlung "Parzival" von Julia Heier
               de.wikipedia.org/wiki/Parzival
               Weitere Wikipedia Artikel
               www.parzival.unibe.ch

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